M – wie Mizunara Eiche

Whisky ABC - M wie Mizunara Eiche

Was genau ist Mizunara Eiche?

Mizunara ist eine Variante der Spezies Quercus Mongolica und bedeutet wörtlich ĂŒbersetzt „Wassereiche“, abgeleitet von den japanischen Wörtern mizu fĂŒr Wasser und nara fĂŒr Eiche. Diesen Namen verdankt das Holz seinem hohen Feuchtigkeitsgehalt.

Warum wird Eiche bevorzugt fĂŒr die Fassreifung von Whisky verwendet?

Das Holz der Eiche (zĂ€hlt zur Pflanzengattung Quercus) erweist sich aus vielerlei GrĂŒnden als bevorzugtes Material fĂŒr die Fassherstellung. Denn es ist hart und sehr stabil. Durch Hitze lĂ€sst es sich mĂŒhelos in Form biegen, ohne dabei zu brechen. DarĂŒber hinaus zeichnet sich Eichenholz durch eine bemerkenswerte Langlebigkeit aus, wodurch es ĂŒber viele Jahrzehnte hinweg Verwendung finden kann. Die Eiche zeigt sich zudem Ă€ußerst resistent gegenĂŒber diversen SchĂ€dlingen, die anderen Holzarten zusetzen können. Im Vergleich zu Nadelhölzern verfĂŒgt Eichenholz ĂŒber keine HarzkanĂ€le, wodurch die Abgabe unerwĂŒnschter Aromen an den flĂŒssigen Inhalt vermieden wird. Die natĂŒrliche PorositĂ€t der Eiche ermöglicht einen effektiven Gasaustausch mit der Umgebung, sodass der Whisky im Fass atmen und mit der AtmosphĂ€re interagieren kann. Die dichte Maserung der Eiche gewĂ€hrleistet dabei zuverlĂ€ssig, dass kein unerwĂŒnschtes Auslaufen des Fassinhalts erfolgt. ZusĂ€tzlich besitzt Eichenholz ein ausgewogenes VerhĂ€ltnis an flĂŒchtigen und nichtflĂŒchtigen chemischen Inhaltsstoffen, die dem Whisky wĂ€hrend seiner Reifung ĂŒber die Jahre Aroma, Geschmack und Textur verleihen. Aber nur etwa ein Dutzend der weltweit existierenden rund 600 Eichenarten eignet sich tatsĂ€chlich zur Herstellung von FĂ€ssern.

Wo ist die Mizunara Eiche beheimatet?

Diese Eichenart ist in Ostasien verbreitet, insbesondere in Japan, auf der koreanischen Halbinsel und im Nordosten Chinas. Dieses seltene und daher kostbare Holz wird auch fĂŒr die Herstellung exklusiver und luxuriöser Möbel verwendet.

Was sind die besonderen Eigenschaften des Mizunara Eichenholzes?

Mizunara-Holz ist fĂŒr KĂŒfer deutlich anspruchsvoller zu bearbeiten als europĂ€ische oder amerikanische Eichenhölzer. Dies liegt daran, dass das Holz poröser ist und daraus gefertigte FĂ€sser hĂ€ufiger undicht werden können. Aus diesem Grund werden die HolzstĂ€mme eher mit einer Axt als mit einer SĂ€ge gespalten, und die daraus gewonnenen Dauben sind mit 38 mm etwas dicker als ĂŒblich. Die japanische Eiche ist zudem weicher und daher schwieriger in Form zu bringen. Sie weist mehr VerĂ€stelungen auf als europĂ€ische oder amerikanische Eichen und wĂ€chst nicht so gerade, sondern eher krumm, was die Arbeit fĂŒr den KĂŒfer zusĂ€tzlich erschwert. DarĂŒber hinaus muss ein Mizunara-Baum mindestens 150 bis 200 Jahre alt sein, um eine angemessene GrĂ¶ĂŸe zu erreichen, die fĂŒr die Herstellung geeigneter Fassdauben erforderlich ist.

Ist Mizunara Eiche teuer?

Ja. Aufgrund der Seltenheit und ExklusivitĂ€t dieses edlen Holzes ist Mizunara Eiche sehr teuer. Die Kosten fĂŒr ein sogenanntes Puncheon (500 Liter Fass), welches in Japan gerne verwendet wird, können leicht ĂŒber 5.000 Dollar liegen. Selbst wenn Geld keine Rolle spielt, sind Mizunara FĂ€sser aufgrund der RaritĂ€t des Holzes und der genannten Schwierigkeiten bei der Herstellung Ă€ußerst schwer zu bekommen.

Über welche Mizunara FĂ€sser verfĂŒgt St. Kilian?

Vor einigen Jahren hatten wir bei St. Kilian das große GlĂŒck, vier frische Mizunara Barrique FĂ€sser direkt aus Japan zu bekommen. Diese FĂ€sser haben ein Fassungsvermögen von 225 Litern und sind mild getoastet. Das Holz stammte von etwa 250 Jahre alten BĂ€umen aus den WĂ€ldern der nordjapanischen Insel Hokkaido und wurde von erfahrenen KĂŒfern sorgfĂ€ltig verarbeitet. Wir haben diese FĂ€sser sowohl mit mildem als auch mit unserem rauchigen New Make befĂŒllt. Ein Fass wurde nach einer Vollreifung von drei Jahren entleert und als erstes Exemplar unserer „Exceptional Range“ auf den Markt gebracht.

Welche Aromen gibt die Mizunara Eiche an den reifenden Whisky ab?

Mizunara verleiht dem Whisky einzigartige Aromen, die oft als schwere orientalische DĂŒfte oder als Erinnerung an japanische Schreine und Tempel beschrieben werden. Das Holz bringt ein intensiv duftendes Kara-Aroma hervor, eine Art orientalischen Weihrauchs, das bisher in Whiskys nicht bekannt war. DarĂŒber hinaus verleiht Mizunara dem Whisky Aromen von Sandelholz und reifer Ananas. Es weist auch einen hohen Gehalt an Vanillin auf und enthĂ€lt in grĂ¶ĂŸeren Mengen die sogenannten Whisky-Lactone, die dem reifenden Whisky Kokosnussnoten verleihen. Aufgrund dieser ganz besonderen Aromen wird in Mizunara Eiche gereifter Whisky ĂŒberall auf der Welt sehr geschĂ€tzt.

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